IMI-Aktuell 2023/637

Sahel: Wahlen verschoben

von: 4. Oktober 2023

Drucken

Hier finden sich ähnliche Artikel

Die Putschistenregierungen von Mali und Burkina Faso verschieben die Wahlen, die die Rückkehr zu zivilen Regierungen bedeuten würden.
Die für Februar 2024 angesetzte Wahl in Mali wird aus technischen Gründen verschoben. Das mit verschiedenen islamistischen und neuerdings auch wieder separatistischen Tuareg-Milizen im Konflikt stehende Land Mali habe Probleme mit der Aktualisierung des Wählerverzeichnisses und einer Zensusdatenbank. Nachdem dieses Jahr eine neue Verfassung und Änderungen des politischen Systems durch ein Referendum verabschiedet wurde, waren die Hoffnungen auf einen baldigen Übergang zu einer zivilen Regierung groß.
Das ebenso mit islamistischen Milizen im Konflikt stehende Burkina Faso verschob die Wahlen weil die Sicherheitssituation solche nicht erlaube. Es sei Priorität, dass das Land erst befriedet werde und alle Bürger an den Wahlen teilnehmen können, so der Interimspräsident und Anführer der Putschisten, Ibrahim Traore. Der damalige Präsident des Nigers und Unterhändler der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft, Mohamed Bazoum, sagte im Juni letzten Jahres gegenüber Al-Jazeera, dass die burkinische Regierung nur rund 60% des offiziellen Staatsgebiets unter ihrer Kontrolle habe. Zudem hätten die Militärjunta kürzlich einen erneuten Putsch gegen sie abgewehrt.