IMI-Aktuell 2014/108

Doping? Mei, warum nicht?

von: 21. Februar 2014

Drucken

Hier finden sich ähnliche Artikel

Da die Bundeswehr die Hälfte der Sportler_innen der Olympischen Spiele in Sotschi stellt, standen die Chancen nicht schlecht, dass der nun bekanntgewordene Dopingfall im deutschen Olympiateam von einer Sportlerin in Uniform begangen wurde (dazu ausführlich IMI-Standpunkt 2014/006). Laut Pressemeldungen soll sowohl die A- als auch die B-Probe von Hauptfeldwebel Evi Sachenbacher-Stehle der Sportfördergruppe Bischofswiesen positiv gewesen sein.

Dabei ist die vermutliche Dopingsünderin eine der Vorzeigesportler_innen der Bundeswehr, die von ihr immer wieder medienwirksam in Szene gesetz wird. Mitten in den Spielen warb die Bundeswehr noch auf ihrer Seite mit den Konterfei der Sportlerin und einem Sonderartikel „Medaille? Mei, warum nicht!“. Wie lange dieser Artikel noch dort zu finden sein wird und ob der Dopingfall mit dem Ausschluss aus der Sportfördergruppe und der Bundeswehr verbunden ist, bleibt abzuwarten.

Weiterhin interessant im Zusammenhang mit Olympia ist, dass den olympischen Sportler_innen der Ukraine vom IOC untersagt wird, ein Trauerflor als politisches Ausdrucksmittel zu verwenden. IOC-Präsident Bach wird von der FAZ zitiert: „Ihre Präsenz [die ukrainischen Sportler_innen] hier ist ein Beispiel dafür, dass Sport Brücken bauen und dabei helfen kann, Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund in Frieden zusammenzubringen.“ Das die olympischen „Militärfestspiele“ irgendetwas mit Frieden gemein haben, und die Teilnahme von sovielen Soldat_innen nicht als politisches Signal gewertet werden muss, darf allerdings bezweifelt werden.™