Bekanntlich will Deutschland verstärkt militärisch auch im Indo-Pazifik Präsenzzeigen (siehe IMI-Studie 2022/1). Den Anfang machte die Entsendung der Fregatte Bayern (2021/2022), der im Sommer letzten Jahres die Luftwaffe im Rahmen einer Teilnahme an den Manövern „Pitch Black 22“ und „Kakadu 22“ folgte. Die Bundeswehr spricht bereits vom Ziel einer „verstetigten Präsenz“ in der Region (siehe IMI-Standpunkt 2022/035). In diesem Zusammenhang plädiert nun eine Studie des German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDS), eine Kooperation der Führungsakademie der Bundeswehr und der Universität der Bundeswehr Hamburg, auch Ozeanien nicht aus dem (militärischen) Blick zu verlieren: „Vor diesem Hintergrund ist es erklärtes Ziel deutscher Außen- und Sicherheitspolitik im Indo-Pazifik, hegemonialen Tendenzen entgegenzuwirken und mit Kooperationsangeboten zur Diversifizierung von Partnerschaften beizutragen. Der Besuch eines deutschen Kriegsschiffes bzw. einer deutschen Marineeinsatzgruppe bei einem kleinen Inselstaat würde deutlich unterstreichen, dass trotz großer Distanz und nur gering ausgeprägter wirtschaftlicher und diplomatischer Beziehungen, die ozeanischen Inselstaaten auch in Europa mitbedacht werden und die Staaten der Region bei der Entwicklung ihrer außenpolitischen Beziehungen nicht darauf angewiesen sind, auf einseitige Kooperationsangebote einzugehen.“ (jw)