Heute soll im Haushaltsausausschuss über den Ankauf von 50 Puma-Schützenpanzers entschieden werden, der seit Jahren durch eine Panne nach der anderen von sich reden macht (siehe IMI-Analyse 2023/02). Kosten soll das Ganze 1,5 Mrd. Euro, ursprünglich war der Vertrag bereits im Dezember 2021 ausgehandelt worden, kam aber wegen diverser Probleme bislang nicht zum Abschluss. Wie aus einem Schreiben des Finanzministeriums hervorgeht, aus dem der fokus.de zitiert, hat diese Verzögerung erhebliche Mehrkosten zur Folge: „Aufgrund der verzögerten Vorlage des Vertrages, welcher sich noch auf dem Preisstand 12/2021 befindet, ist bereits für den Preisstand 12/2022 eine Steigerung von rund 12,8 Prozent eingetreten. Dies entspricht einer Preiseskalation um zusätzliche 138 Mio. Euro“.
Bewilligt sollen wohl erst einmal besagte 50mSchützenpanzer, der Vertrag sieht aber wohl eine Option für bis zu insgesamt 229 Exemplaren vor. Die Bundeswehr hat einen Bedarf von insgesamt 111 Exemplaren angemeldet, weitere 118 wären dann zusätzliche optionale Reserven. Nachdem im bei einer Übung im Dezember 2022 alle 18 eigentlich auf dem neuesten Konstruktionsstand (S1) befindlichen Pumas ausfielen, wurde zunächst einmal die bewilligte Aufrüstung von 143 Schützenpanzer auf S1-Standard wie auch die geplante Beschaffung neuer Exemplare auf Eis gelegt. Im April wurden dann die Gelder für die S1-Nachrüstung freigegeben, ursprünglich hieß es, bevor neue Pumas bestellt werden, solle erst einmal abgewartet werden, ob die neu aufgebohrten auch halbwegs funktionieren. Doch mit dem heute zu Abstimmung stehenden Vertrag hat sich das Verteidigungsministerium von dieser Vorgabe verabschiedet, was laut focus.de auch im Finanzministerium kritisiert wird: „Insbesondere, dass 50 Puma gekauft werden sollen, ohne, dass die Nachrüstung der vorhandenen Panzer ausreichend getestet wurde, deren Bestandteile dann Teil der neuen Flotte seien, hält das Finanzministerium für riskant.“ (jw)