IMI-Aktuell 2022/051

Wagner: „Afrikanische Befreiung“?

von: 28. Januar 2022

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Das malische Nachrichtenportal maliactu.net veröffentlichte (neben zahlreichen anderen pro-russischen Beiträgen) eine Erklärung der „Gemeinschaft der Offiziere für internationale Sicherheit“ (Communauté des Officiers pour la Sécurité internationale, COSI), die vermutlich als diplomatischer Arm der Wagner-Gruppe bezeichnet werden könnte, eine Erklärung unter dem Titel „Die westliche Politik zwingt afrikanische Länder zum Abbruch ihrer Beziehungen zur NATO“. Darin werben sie für Russland als Unterstützer „afrikanischer Befreiung“:

„Genau wegen dieser inkohärenten Politik des Westens sind afrikanische Länder wie die Zentralafrikanische Republik, Guinea, Mali, Sudan, Algerien und andere gezwungen, ihre Zusammenarbeit mit den NATO-Ländern einzuschränken, dann haben sie die Vorteile der Interaktion mit Ländern in Frage gestellt, die keine klare Position zu Schlüsselfragen haben und sich von politischen Motiven und nicht von den tatsächlichen Bedürfnissen des afrikanischen Kontinents leiten lassen… Die Idee der afrikanischen Befreiung verbreitet sich auf dem gesamten afrikanischen Kontinent, in mehreren Ländern und insbesondere in den Ländern der Sahelzone. Der Wunsch nach einem intensiven Wandel auf diplomatischer und politischer Ebene sowie nach einem Wechsel der Partner steht auf der Agenda der neuen Generation afrikanischer Präsidenten“.

Als konkretes Vorbild für die jetzige Zusammenarbeit zwischen Mali und Russland wird die Zentralfrikanische Republik (ZAR) genannt:

„Es war das Beispiel der Zentralafrikanischen Republik, das als Motiv für die Wiederaufnahme der Beziehungen diente, die seit den 1960er Jahren begonnen hatten. In der Zentralafrikanischen Republik gelang es der nationalen Armee mit Unterstützung russischer Ausbilder, den größten Teil des Landes von den bewaffneten Gruppen zu befreien, die diese Gebiete trotz der Präsenz der MINUSCA und der Intervention des französischen Militärs (Sangaris) lange Zeit besetzt gehalten hatten“.

Ganz so eindeutig sind die Verhältnisse natürlich nicht, wie sich der IMI-Studie 2021/8 („Der Wettstreit um Zentralafrika“) entnehmen lässt. Dort hieß es bereits u.a.:

„Russland demonstriert in der ZAR, wie auch in Libyen und Syrien, dass es in der Lage ist, autoritäre Präsidenten gegen innenpolitischen Druck zu unterstützen, womit es nahe an den Interessen lokaler Potentaten ist. Russland macht für sich als Alternative zu westlichen Unterstützern in der ZAR Werbung und könnte so das Interesse anderer autoritärer Regierungen wecken, um so weiteren Einfluss in der Region zu erlangen und ggf. Frankreich den Rang abzulaufen“.

(Übersetzt mit deepl.com)