IMI-Aktuell 2019/597

Rüstungsexporte: Einigung?

von: 17. Oktober 2019

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Medienberichten zufolge kam es beim gestrigen Treffen des deutsch-französischen Ministerrates zu einer Einigung in der Frage von Exporten gemeinsamer Rüstungsprojekte: „Deutschland und Frankreich haben Regeln vereinbart, die künftig für die Exporte gemeinsam gebauter Waffensystem gelten sollen. Damit werden deutsch-französische Kampfjets und Panzer wahrscheinlicher“, heißt es etwa bei Spiegel Online. Unklar ist aber weiter vor allem die genaue Höhe einer de-minimis Regelung, also des deutschen Produktanteils, bis zu dem andere Länder „bedenkenlos“ und unabhängig von den hierzulande geltenden Vorschriften exportieren können. Die AFP meldete diesbezüglich schon vor wenigen Tage, beide Länder hätten sich hier auf einen Schwellenwert von 20% verständigt (siehe IMI-Aktuell 2019/587). Von solch einer konkreten Zahl war nun aber nichts zu vernehmen. Aus Reihen der Industrie kommt ohnehin Kritik, da der deutsche Produktanteil bei den geplanten Rüstungsgroßprojekten wohl deutlich höher und damit ein barrierefreier Export nicht gewährleistet wäre. Matthias Wachter vom BDI setzte etwa folgenden Tweet ab: „Viele Details sind noch offen bzw. nicht bekannt & Kabinett hat noch nicht zugestimmt. Reine De-Minimis-Regelung mit Schwellenwert von 20% wäre kein Fortschritt. Deutscher Anteil bei #FCAS, #MGCS & #EuroDrohne liegt deutlich darüber.“ (jw)