EUropa steht vor allem mit dem geplanten Rüstungshalt (siehe IMI-Analyse 2017/45) und der Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit PESCO (siehe IMI-Standpunkt 2017/036) vor einem umfassenden Militarisierungssprung. Insofern verwundert es nicht, dass sich die deutschen Waffenbauer hiervon im kommenden Jahr einen „Rüstungsboom“ versprechen, wie das Handelsblatt schreibt: „Deutschlands Waffenhersteller hoffen darauf, dass gemeinsame europäische Programme einen neuen Boom bringen. […] Die Bundesregierung soll sich im Sinne der Branche engagieren und damit europäischen Programmen zur Aufrüstung zum Durchbruch verhelfen. Vor allem von einer Initiative namens Pesco erhoffen sich die Waffenbauer mittelfristig einen neuen Boom. […] Wenn Europas Staaten Ernst machen, könnten sie in den kommenden 20 Jahren Bestellungen im Wert von mehreren Hundert Milliarden Euro aufgeben, meinen Branchenvertreter. Und da die neuen Systeme gleichzeitig in hoher Qualität und großer Stückzahl gebaut werden sollen, „profitieren vor allem die technisch führenden deutschen Unternehmen“, sagt Heinz Schulte, Chef des Branchen-Informationsdienstes griephan. […] ‚Entscheidungen dürfen nur auf Grundlage der Fähigkeiten der Unternehmen getroffen werden‘, fordert Patrice Caine, Rüstungschef beim französischen Konzern Thales. Soll heißen: Bei vielen Aufträgen blieben die Kleinen draußen.“ (jw)