IMI-Aktuell 2014/214

Ukraine: Scharfschützen (2)

von: 11. April 2014

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In IMI-Aktuell 2014/150 wurde darüber berichtet, dass es inzwischen einige Hinweise gibt, die nahelegen, dass die Schüsse auf dem Maidan-Platz in Kiew, denen dutzende Menschen zum Opfer fielen, wohl eher aus Reihen der – damaligen – Opposition kamen. Monitor griff nun diesen Verdacht auf und brachte zahlreiche weitere Argumente, um ihn zu untermauern. U.a. zitieren sie eine Person aus dem Ermittlerteam gegen zwölf Mitglieder der Sondereinheit Berkut, denen die Morde vorgeworfen werden: „Der ARD-Bericht zitiert nun ein hochrangiges Mitglied des Ermittlerteams, das die Aussagen der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft in Zweifel zieht. „Meine Untersuchungsergebnisse stimmen nicht mit dem überein, was die Staatsanwaltschaft in der Pressekonferenz erklärt hat“, zitiert ‚Monitor‘ den Ermittler, der anonym bleiben wolle.“ (Spiegel Online, 10.04.2014 via Bpb-Newsletter)

Schon zuvor hatte sich etwa der Estnische Außenminister Urmas Paet beschwert, die Generalstaatsanwaltschaft – an oberster Stelle inzwischen mit einem Mitglied der rechtsextremen Swoboda-Partei besetzt, die womöglich in die Ereignisse ganz direkt involviert war, besetzt – verschleppe die Ermittlungen in dieser Sache (siehe IMI-Aktuell 2014/150). Spiegel Online weist auf eine weitere im Monitor-Bericht benannte Unstimmigkeit hin: „Auf Videos, die ein Augenzeuge der ARD bestätigt, sei außerdem zu erkennen, dass die Oppositionellen auf der Institutska-Straße nicht nur aus Richtung der Regierungsgebäude beschossen wurden, sondern auch vom Hotel Ukraina, das in ihrem Rücken lag. Das Hotel, in dem auch Medienvertreter untergebracht waren, befand sich an jenem Tag fest in der Hand der Opposition.“ (jw)