IMI-Aktuell 2014/150

Ukraine: Scharfschützen

von: 6. März 2014

Drucken

Hier finden sich ähnliche Artikel

Ein weiteres Telefonat über die Ereignisse in der Ukraine drang nun an die Öffentlichkeit. Unter anderem Spiegel Online (05.03.2014) berichtet von dem abgehörten zwischen Gespräch zwischen Estlands Außenminister Urmas Paet und der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton. Darin äußert sich Paet kritisch darüber, dass die neue ukrainische Regierung kein Interesse an den Tag lege, die Todesschüsse während der Proteste in Kiew aufzuklären. Besonders brisant: Aus seiner Sicht ist die Ursache hierfür, dass die Todesschützen mit einiger Wahrscheinlichkeit aus dem Lager der Janukwitsch-Gegner kamen: „Das Verhalten Kiews sei „beunruhigend“, sagte Paet in dem Gespräch. Er bestätigte am Mittwoch die Echtheit des Mitschnitts. Der estnische Außenminister erwähnt darin den Verdacht einer ukrainischen Aktivistin, dass die Schüsse auf Demonstranten und Sicherheitskräfte von denselben Scharfschützen abgegeben worden seien. Es gebe demnach mehr und mehr Hinweise, dass hinter den Mördern ‚nicht (der entmachtete Präsident Wiktor) Janukowitsch, sondern jemand von der neuen Koalition’ stehe, sagte Paet in dem Telefonat.“ UPDATE: Im Guardian wurde aus dem Telefonat ausführlich zitiert. Unter anderem findet sich folgendes Zitat von Paet: „So there is a stronger and stronger understanding that behind snipers it was not Yanukovych, it was somebody from the new coalition.“ (jw)