IMI-Aktuell 2013/329

Kissinger-Professur: Kritik (2)

von: 19. August 2013

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Bereits mehrfach wurde über die geplante Einrichtung einer vom Auswärtigen Amt und dem Verteidigungsministerium gesponserten Kissinger-Professur an der Uni Bonn berichtet (siehe IMI-Standpunkt 2013/025 und IMI-Aktuell 2013/064). Nun sind weitere Details zu diesem skandalösen Vorhaben bekannt geworden und auch der Widerstand hiergegen formiert sich. So berichtet Harald Neuber im Neuen Deutschland (17.08.2013 auf friedensratschlag.de), laut der Grünen-Hochschulgruppe an der Uni Bonn solle der Lehrstuhl 300 000 Euro kosten – obwohl dies nicht angegeben wird, dürfte es sich hier um die jährlichen Kosten handeln, da die Professur auf 5 Jahre ausgelegt ist. Von diesem Betrag werde das Verteidigungsministerium 250.000 Euro tragen, den Rest übernehme das Auswärtige Amt. Nun habe sich ein Bündnis gegen die Henry-Kissinger-Professur formiert, das einmal den Skandal thematisieren wolle, eine Professur nach einem bekannten Menschenrechtsverletzer zu benennen, aber auch noch grundsätzlichere Fragen in den Blick rücken wolle: „Das noch junge Bündnis gegen die »Henry-Kissinger-Professur« plant zugleich, die Frage der Forschungsfreiheit zu thematisieren. Angesichts der fast ausschließlichen Finanzierung der Professur vom Verteidigungsministerium müsse man fragen, inwieweit eine unabhängige wissenschaftliche Arbeit möglich sei, hieß es bei dem Treffen der Aktivisten.“ (jw)