IMI-Aktuell 2013/299

F-35: Teurer Flop?

von: 6. August 2013

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Deutsche und europäische Rüstungsprojekte laufen geradezu routinemäßig aus dem Kostenruder (siehe u.a. in IMI-Aktuell 2013/257). Gerne wird dabei auf den „effizienteren“ amerikanischen Rüstungsmarkt verwiesen, der Kriegsgerät weit kostengünstiger bereitstellen könne. Dass es damit auch nicht allzu weit her ist, zeigt ein Beitrag in Streitkräfte & Strategien, der sich mit dem US-Tarnkappenkampfflugzeug F-35 beschäftigt. Neben der Tarnkappenfähigkeit, die das Flugzeug für gegnerischen Radar unsichtbar mache, sei das Projekt auch deshalb so attraktiv, weil damit nur noch ein Flugzeug für alle drei Teilstreitkräfte erforderlich sein soll, das dann lediglich minimal an die jeweiligen speziellen Bedürfnisse angepasst werden müsse. Allein das Pentagon habe deshalb 2.400 Exemplare bei Lockheed Martin bestellt, acht weitere Länder (Großbritannien, Norwegen, Kanada, die Türkei, Australien, Holland, Italien und Dänemark) zusätzliche 500. Doch inzwischen ist der F-35 in ernsthafte Schwierigkeiten geraten: „Doch seit dem Projektstart vor zwölf Jahren gab es immer wieder erhebliche Probleme. Noch ist nicht ausgeschlossen, dass der F-35 als teuerster Flop aller Zeiten in die Geschichte eingehen wird. […] Wurden die Entwicklungskosten anfangs auf 34 Milliarden Dollar geschätzt, geht das Pentagon heute von 55 Milliarden Dollar aus – nahezu eine Verdoppelung. Auch die Anschaffungskosten für die mehr als 2.400 Jets sind explodiert. Statt mit 200 Milliarden Dollar rechnet das Pentagon heute mit mindestens 330 Milliarden Dollar. Macht zusammen: nahezu 400 Milliarden Dollar – die sechsfache Summe des gesamten Apollo-Mondlandeprogramms.“ (jw)