IMI-Mitteilung

IMI lädt ein: Hybride Kriegführung im Informationsraum

Dienstag, 3.11.2015, 19:00 Uhr im IMI-Büro (Sudhaus, Hechingerstrasse 203)

von: 30. Oktober 2015

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Seit dem Beginn der Ukraine-Krise geistert der Begriff der „hybriden Kriegführung“ durch Strategiepapiere und Thinktanks. Nach Auffassung der NATO zeichnet sich diese dadurch aus, dass sie primär auf die Zivilbevölkerung und Entscheidungsträger ziele und auch nicht-kinetische Mittel beinhalte. Wenn sich auch alle einig sind, dass diese Form der Kriegführung keineswegs neu ist, so führt sie doch – natürlich offiziell nur zur Abwehr – zu Umstrukturierungen und neuen Strategien bei Bundeswehr, EU und NATO.

Ein zentrales Konzept der hybriden Kriegführung ist der Informationsraum als Schlachtfeld der Zukunft. Der Informationsraum umfasst einerseits den Schutz computergestützter Waffensysteme und zugleich die Beeinflussung der öffentlichen Meinung, fasst die Abwehr von Cyberangriffen und die Unterdrückung unerwünschter Meinungen zusammen, wie es in der für Anfang 2016 vorgesehenen Gründung des „Cyber- und Informationsraum-Kommandos“ der Bundeswehr zum Ausdruck kommt. Die hierfür zuständige Staatssekretärin Suder definiert u.a. die Rekrutierungsbemühungen terroristischer Gruppen im Internet und „sozialen Medien“ als „Angriffe“ auf diesen Raum.

Neben der Unterdrückung unerwünschter Informationen hat die Bundesregierung jedoch auch die „Strategische Kommunikation“ als Aufgabe der Bundeswehr definiert. Ein Kongress der NATO zu diesem Thema wird vom 23.-25. November in Essen stattfinden, auch bei der aktuellen NATO-Großübung „Trident Juncture“ spielen elektronische Kriegführung, Cyberdefence und Strategische Kommunikation eine große und zusammenhängende Rolle.

Womöglich sind die Befürchtungen der westlichen Militärs und Geheimdienste durchaus berechtigt, schließlich sind es dieselben Glasfaserkabel, über die Drohnen gesteuert und private Emails (und damit womöglich Viren) verschickt werden. Das Scheitern der Abschirmung der Telefonate der US-Diplomatin Victoria Nuland („NulandGate“) ermöglichte Russland einen Propaganda-Coup erster Klasse. Mit weiteren Beispielen und auch einigen Filmszenen möchten wir uns beim IMI lädt ein dem Konzept des Informationsraumes nähern und auch in die Diskussion kommen: Wie können wir uns in diesem Raum bewegen, ohne Propaganda und/oder Verschwörungstheorien auf den Leim zu gehen?