IMI-Aktuell 2025/592

Israels Waffenschmieden querfinanziert

von: 27. Oktober 2025

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Wie die israelische Zeitung Hareetz kürzlich aus NATO-Dokumenten entnommen habe, hat Deutschland wohl israelische Spike-Panzerabwehrraketen im Wert von rund zwei Milliarden Euro erworben. Der Deal mit Euro-Spike, an dem neben den deutschen Firmen Diehl und Rheinmetall auch der israelische Konzern Rafael beteiligt ist, sei eines der größten NATO-Beschaffungsdeals der jüngeren Geschichte.

Auch die Berliner Zeitung gab zu dem Beispiel den erschütternden, bei Hareetz erwähnten Trend wieder: Alleine 2025 habe die BRD mit einem Wert von 315 Millionen Euro (ohne die Spikeraketen) mehr israelische Rüstungsgüter als in den vier Jahren zuvor zusammen beschafft.

Während die aktuelle Bundesregierung der vorherigen Ampelregierung in Sachen Waffenlieferungen an Israel deutlich nachsteht, wie in Artikeln zu den Klagen wegen Beihilfe zum Völkermord gegen die Verantwortlichen beider Regierungen häufig nachzulesen war, ist diese Rekord-Shoppingtour offenbar eine neue – ggf. für die Akteure auch sicherere – Art der Unterstützung.
Waffenkäufe in bestimmten Ländern sind oft ein Zeichen der diplomatischen Unterstützung (oder Annäherung) und finanzieren die entsprechende nationale Rüstungsindustrie quer, sodass sich die Produktion und Entwicklung lohnt. Wie es in Palestine Laboratory von Anthony Löwenstein, dem Film The Lab und auch dem jüngsten Bericht des UN-Menschenrechtskommissariats beschrieben ist, bewerben israelische Rüstungsunternehmen ihre Produkte gerne als battle proven, also kampferprobt, und machen die Besatzung und Unterdrückung der Palästinenser:innen somit zum Geschäftsmodell. (pf)