Die „Einigung“ im Zollstreit mit den USA wird häufig als krachende Niederlage empfunden, die teils als Resultat der militärischen Schwäche Europas interpretiert wird (siehe IMI-Aktuell 2025/423). In dieselbe Kerbe haut nun auch ein Handelsblatt-Kommentar von Thorsten Benner: „Die Vereinbarung erinnert in ihrer Einseitigkeit an die ungleichen Verträge, die westliche Mächte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts China abpressten. […] Europa hatte keine guten Optionen. Von der Leyen führte mit Trump keine isolierte Verhandlung über Handelsfragen. Existenzielle Abhängigkeiten Europas von den USA bei Militär und Sicherheit, insbesondere mit Blick auf die Verteidigung gegen Russlands Angriffskrieg, waren immer mit auf dem Tisch.“ (jw)
