Ein Infopost der DFG-VK Landesverband Baden-Württemberg auf Instagram und eine Meldung von SWR Aktuell berichten, dass die Gemeinde Kellmünz (Landkreis Neu-Ulm) mit Hilfe der „Ulmer Gefechtsstaffel“ eine zweitägige Kinderfreizeit veranstaltet. Die Freizeit wird ungeniert mit der Überschrift „Kinderferienprogramm mit der Bundeswehr“ mit einem Bild auf dem Kinder ein Bundeswehrfahrzeug bewundern, samt Hintergrund in grünen Flecktarnmuster beworben. Die Freizeit soll in den Räumen einer Grundschule stattfinden und grade einmal 12 Euro Kosten. Zum Vergleich: Ein Tag auf einer Standranderholung kostet 20 Euro, ein Tagesausflug z.B. auf einer Go-Kart Bahn oder einem Reiterhof kosten bei Leistungserbringern der Kommunalen Jugendhilfe mindestens um die 30 Euro. Für Inhaber*innen von Bonuskarten ist diese der Vollständigkeit halber kostenlos, diese Karten aber immer wieder zu beantragen ist jedoch mit einem hohen bürokratischen und zeitlichen Aufwand verbunden. Hat es die Bundeswehr also mal wieder auf die Kinder und Jugendlichen aus sozio-ökonomisch schlechter gestellten Familien abgesehen? Der Bürgermeister des Ortes Michael Obst (CSU), selbst Offizier der Reserve der Bundeswehr, sieht natürlich kein Problem darin: „Die kommen mit Lkw, die grün sind, weil sie einen Haufen Material mitbringen. Die haben eine Hüpfburg im Gepäck, die haben Grillsachen dabei. Also alles, was man halt braucht, um 25 bis 30 Kinder zwei Tage lang gut zu unterhalten. […] Es geht letztendlich auch darum, dass der Bezug zur Bundeswehr ganz bewusst wahrgenommen wird. Und das möchten wir auch nicht verstecken. Als „Highlight“ sei geplant, einen Hubschrauber vom Hubschraubergeschwader Laupheim (Kreis Biberach) in Kellmünz landen zu lassen, bestätigte Michael Obst dem SWR.“ Also können sie öffentlich durchaus zugeben, dass sie die Beziehung der Kleinsten zur Bundeswehr stärken wollen… (rs)