Ein schönes Beispiel, wie Kritik an Aufrüstung wenig subtil in eine Nähe zur Desinformation gebracht wird, lieferte die Süddeutsche Zeitung vom 22. Mai auf der Titelseite unter der Überschrift „Raus aus der Schmuddelecke“. Im Kern geht es darin um die (vermeintlich) positive Haltung der Bevölkerung gegenüber die Rüstungsindustrie, welche die „Kommunikationsberatung Fink & Fuchs“ ermitteln ließ. Gegen Ende heißt es dann jedoch:
„Es ist längst nicht ausgemacht, dass die Zustimmung in der Bevölkerung so hoch bleiben wird. Fachleute rechnen mit größeren Desinformationskampagnen, um der Rüstungsindustrie zu schaden.“
Wir verweisen auf unsere IMI-Studie 2024/01 auf die sich der Süddeutsche-Artikel womöglich bezieht (sie trägt den Titel „Von der Schmuddelecke in die Systemrelevanz“). Den Vorwurf der Desinformation weisen wir von uns und fragen stattdessen: Sind Formulierungen wie „Fachleute rechnen mit größeren Desinformationskampagnen, um der Rüstungsindustrie zu schaden“ nicht eher selbst schon „Desinformation“?