Die Öffentlich-Rechtlichen sind voll des Lobes für den neuen Wehrbeauftragten des Bundestages, Henning Otte. In einem fast schon peinlich einseitigem Portrait des ZDF heißt es u.a.:
„In der Heimat von Otte, der Lüneburger Heide, beschäftigt er sich neben kommunalen und landwirtschaftlichen Themen schon lange intensiv mit der Bundeswehr, die dort einige Stützpunkte hat. So ist die Verteidigungspolitik, die in Deutschland erst in den letzten Jahren, seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, wieder mehr in den Fokus gerückt ist, schon immer einer seiner politischen Schwerpunkte.
Und Ottes Expertise, selbst Reserveoffizier bei der Bundeswehr, war schon öfter gefragt. Der 56-Jährige aus dem Wahlkreis Celle-Uelzen war stellvertretender Vorsitzender des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag, bis Ende 2021 auch verteidigungspolitischer Sprecher der Unionsfraktion…
Beim Thema Wehrpflicht hatte sich der Unionspolitiker klar positioniert: für eine Wiedereinführung im Rahmen eines Dienstes für die Gesellschaft. Und zwar für Männer und Frauen.“
Etwas sachlicher bleibt tagesschau.de und ergänzt: „Das Amt des Wehrbeauftragten ist im Grundgesetz festgeschrieben und als unabhängige Kontrollinstanz konzipiert.“
Beide Beiträge vergessen zu erwähnen, dass Otte Vizepräsident des Förderkreis Deutsches Heer ist (oder war?) und bis 2017 Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik war – beides rüstungsnahe Organisationen.