IMI-Standpunkt 2025/26

Elbit Systems in Ulm blockiert

Antimilitaristisches Protestcamp in Ulm fordert die Schließung der Niederlassungen von Elbit Systems

von: Jacqueline Andres | Veröffentlicht am: 2. Mai 2025

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Elbit Systems gehört zu den Hauptausstattern des israelischen Militärs – rund 80% der Drohnen des Militärs stammen von Elbit. Der Umsatz des Unternehmens stieg im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 14% auf 6,8 Milliarden US-Dollar an. Dies liegt auch am Anstieg der Verkäufe von Munition und Drohnen an Israel. Der CEO von Elbit Systems Ltd., Bezhalel Machlis, bennent klar und deutlich den Nutzen, den Elbit in Gaza als Laboratorium und Showroom für seine Produkte zieht: “Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, die Produktion massiv zu steigern und die Anforderungen der Kunden zu erfüllen und gleichzeitig eine starke Präsenz an der Seite der IDF aufrechtzuerhalten, indem es die Systeme während des Kampfes in Echtzeit aufrüstet. Zahlreiche neue technologische Fähigkeiten wurden zum ersten Mal vorgestellt, was zur Ausweitung bestehender und neuer Verträge sowie zu erheblichem internationalen Interesse führte.” Elbit nutzt den Horror in Gaza, um die eigenen Produkte zu testen, zu verbessern und zu vermarkten.

Mit Streichinstrumenten und Gesang blockierten sieben Musiker*innen am Mittwoch, den 23. April 2025, eine der Zufahrten zum Rüstungsbetrieb Elbit Systems in Ulm. Die Musiker*innen gehören der Regionalgruppe Baden-Württemberg des Netzwerkes Lebenslaute an. Die Konzertblockade begann um sieben Uhr morgens bei der Eberhard-Finckh-Straße in Ulm und hielt etwa 45 Minuten lang Autos von der Weiterfahrt ab. Susanne von Lebenslaute betonte: “Wir weisen darauf hin, dass auch das palästinensische Volk ein Recht auf Leben in Würde, Sicherheit und Freiheit von israelischer Besatzung hat. In unserer baden-württembergischen Landesverfassung ist die Friedensliebe festgeschrieben – und nicht der Profit durch Rüstungsgüter, mit denen Kinder zu Tausenden getötet werden. Shut Elbit down!”

Mit dabei waren etwa ein Dutzend Aktivist*innen, die aktuell am Protestcamp gegen das israelische Rüstungsunternehmen Elbit Systems in Ulm teilnehmen. Aus unterschiedlichen Städten aus dem gesamten Bundesgebiet reisten Teilnehmer*innen für das von der Kampagne Shut Elbit Down Deutschland organisierte Camp an. Eine Aktivistin reiste sogar aus Schweden an und hielt einen Vortrag über die dortige antimilitaristische Kampagne Stäng ner Elbit. Am Mittwoch nahmen rund 50 Menschen am Camp teil.

Bereits am 22. April 2025 errichteten die ersten ihre Zelte auf der Grünfläche neben dem Gebäude bloom offices in der Heidenheimerstr. 55. Das Camp-Programm bestand u.a. aus täglichen Kundgebungen vor dem Produktionsstandort und Demonstrationen in der Nachbarschaft. Zum Auftakt des Camps am Dienstag zählte auch eine Kennlernrunde mit Kaffee und Kuchen, um sich den interessierten Nachbar*innen vorzustellen und Fragen zu beantworten.

Amal, eine Aktivistin der Kampagne Shut Elbit Down, erklärt die Absicht des Camps: “Das Motto unseres Camps lautet ‘Elbit zwingt Gaza in Zelte – wir bringen unsere nach Ulm’. Angesichts des Völkermords in Gaza wollen wir nicht schweigen. Ein Großteil der Bevölkerung in Gaza wurde seit Oktober 2023 mehrmals vertrieben – doch sie finden keine Sicherheit in ihren Zelten. Das israelische Militär hat wiederholt Zeltlager bombardiert und Menschen verbrannten bei lebendigem Leibe. Wir errichten unsere Zelte symbolisch vor Elbit, um ihre Mitverantwortung am Horror in Gaza aufzuzeigen und uns gegen den Profit mit Krieg und Völkermord auszusprechen.”