Das „letzte Abendmahl“ gilt vielen Rüstungsfans in Europa als Vorbild: Damals wurden Anfang der 1990er die weit über 50 damals großen US-Rüstungsunternehmen an einem Tisch versammelt und ihnen erklärt, dass nun ein Prozess von Fusionen und Übernahmen erfolgen würde. Im Ergebnis sind inzwischen in den USA in der Tat nur noch fünf große Systemanbieter vorhanden (siehe IMI-Standpunkt 2014/049). Um mit den USA auf Augenhöhe rüsten zu können, sollen in Europa ähnliche Rüstungsgiganten („Eurochampions“) entstehen. Warnungen, dies führe aufgrund des drastisch reduzierten Wettbewerbs zu enormen Preisverteuerungen, werden dabei geflissentlich ignoriert (siehe IMI-Studie 2015/07). In der aktuellen Ausgabe der Foreign Affairs warnt auch Michael Brown, Ex-Leiter der „Defense Innovation Unit“ des US-Verteidigungsministeriums, vor den Folgen des „letzten Abendmahls“: “The U.S. defense industry itself […] has become so concentrated that firms have become less cost competitive, resulting in higher prices for many weapons systems. […] At the end of the Cold War, there were more than 50 top defense suppliers. Today, a total of five firms hold significant shares in the defense market, each with annual revenue that exceeds $10 billion. Collectively, they receive about 70 percent of defense contracts.” (jw)