Neben dem Sipri-Jahresbericht gilt die Military Balance des International Institute für Strategic Studies als Referenz in Sachen Rüstung und Militärausgaben Kürzlich erschien die 2025er-Ausgabe. Im Military Balance Blog werden die 2024er Militärausgaben der EU-Staaten (zumindest scheint dies gemeint zu sein, obwohl von „European defence spending“ die Rede ist) auf 457 Mrd. Dollar beziffert, die Russlands auf 145,9 Mrd. Dollar. Die Military Balance hat unter Rüstungsbefürwortenden den Sipri-Bericht wohl vor allem deshalb als Referenz abgelöst, weil sie auch kaufkraftbereinigte Zahlen (für Russland und China) angibt. In dieser Rechnung kommt Russland 2024 auf Militärausgaben von 462 Mrd. Euro, womit sich die anvisierten Budgetsteigerungen natürlich (etwas) besser rechtfertigen lassen. Kaufkraftbereinigte Zahlen sind aber alles andere als unproblematisch: Die Military Balance gibt selber an, sie könne keine für die EU-Staaten zur Verfügung stellen und SIPRI erachtet kaufkraftbereinigte Zahlen generell als ungeeignet, weil sich die Berechnungsgrundlage ziviler Güter und Dienstleistungen zu stark von militärischen unterscheiden würden. (jw)