IMI-Aktuell 2025/093

tagesschau.de: PR-Interview?

von: 20. Februar 2025

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Unter dem Titel „Wir erleben eine schlimme Schuldumkehr“ veröffentlichte tagesschau.de ein Interview mit dem ehemaligen deutschen Botschafter in Russland, Rüdiger von Fritsch, über die Gespräche zwischen USA und Russland in Riad – auf das auch die „Sicherheitspolitische Presseschau“ der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) vom 19.2.2025 verweist. Einen ehemaligen deutschen Botschafter als „Experten“ zu interviewen, scheint durchaus legitim und mag auch Sinn machen. Zudem wird angegeben, dass von Fritsch heute Partner der „Consultingagentur Berlin Global Advisors“ ist – eine GmbH die weltweit Unternehmen und Regierungen berät, für diese PR betreibt und eine Nähe zur NATO und zur Atlantik-Brücke aufweist. Insofern ist durchaus in Zweifel zu ziehen, ob es sich hier um eine unabhängige Fachmeinung handelt, oder um bezahlte PR. Entsprechend plakativ sind jedenfalls die aufgestellten Behauptungen, die z.B. bezüglich der angeblich nicht vorhandenen Verhandlungsbereitschaft Russlands hart an der Grenze zur Falschbehauptung liegen:

„Bei manchen Äußerungen aus Washington hat man das Gefühl, hier spricht die Handpuppe des Bauchredners Putin. Es wird genau das russische Narrativ übernommen und es werden die alten Lügengeschichten neu aufgetischt. […] Es wäre richtig, diesen schrecklichen Krieg auf diplomatischem Wege zu beenden. Nur hat Russland sich bislang konsequent einem tatsächlichen Dialog verweigert.“