IMI-Aktuell 2025/048

BW: KI-Labor

von: 27. Januar 2025

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Ben Bergleiter hat für Netzpolitik.org das „KI-Labor“ der Bundeswehr in Niedersachsen besuchen dürfen und berichtet darüber – unterlegt mit zahlreichen Links und Hintergrundinformationen:

„In Folge einer Presseanfrage zu KI bei der Bundeswehr erhielt netzpolitik.org eine Einladung ins KI-Labor beim sogenannten Bataillon für elektronische Kampfführung 912 in Niedersachsen. Die Reise geht also nach Nienburg/Weser, knapp eine Stunde von Hannover entfernt. Laut den Verantwortlichen seien dort seit 2018 testweise Soldaten im Labor aktiv, 2020 folgte dann die offizielle Eröffnung. Aus Gründen der Sicherheit wolle die Pressestelle jedoch nicht offenlegen, wie viele Soldat:innen dort aktiv seien. Zumindest in einem Interview mit dem verantwortlichen Truppenführer Yannick Z. aus dem Jahr 2022 war die Rede von elf Soldat:innen… Das Labor ist ein einstöckiges Flachdach-Haus mit mehreren Räumen, die an den IT-Unterricht in der Schule erinnern.“

Anders als sonst bei solchen Presseterminen übernimmt der Autor nicht nur die Darstellung der Presseoffiziere, sondern reichert diese mit kritischen Einordnungen zum militärischen Einsatz von KI an:

„Konfliktforscher Thomas Reinhold kritisiert die zunehmende Normalisierung von autonomen Waffensystemen: ‚Diese Perspektive, dass der Mensch oft als Hindernis in der Entscheidungsfindung wahrgenommen wird, sieht man bereits‘. Die Bundeswehr sei zudem der ‚tragischen Logik des Militärs‘ unterworfen: ‚In dem Moment, wo die einen Kräfte etablieren, steht man selbst unter Druck, solche Kräfte aufzubauen, um Schritt halten zu können‘. Mit Blick auf die globalen militärischen Mächte, würde man sehen, dass KI ein ‚großer Aufrüstungstreiber‘ sei.“