Eine Forschungsgruppe der Universitäten London School of Hygiene, Cambridge, Nagasaki und Yale (USA) veröffentlichten kürzlich im Medizin-Fachjournal The Lancet ihre Ergebnisse ihrer statistischen Hochrechnung, nach der die Angaben der Opferzahlen durch Gewalteinwirkung verstorbener Menschen in Gaza zwischen 7. Oktober 2023 und 30. Juni 2024 um 41% höher liegen würden, als in den offiziellen Zahlen des („Hamas geführten“) Gesundheitsministeriums des Gazastreifens. Mit 64 260 berechneten Toten durch Gewalteinwirkung liegt die Zahl weit höher als die Ende Juni angegebenen rund 39 000 Tote.
Zitate aus dem englischen Original:
While the Health Ministry’s „published death tolls during one of the previous large-scale Israeli military operations in 2014 were considered reliable, coming within 4% of the UN’s and 8% of the Israeli military’s estimates“, in the current conflict „the escalation of Israeli military ground operations and attacks on health-care facilities severely disrupted the latter’s ability to record deaths electronically. These challenges compelled the MoH to rely on less structured data collection modalities, particularly when hospitals were under siege or experiencing telecommunication blockades. This might have led to incomplete and geographically biased reporting, as seen in other conflict zones where prolonged warfare complicates casualty tracking.“
Dass die Opferzahlen seit längerem nun weniger steigen, als in früheren Phasen des Krieges, könnte demzufolge auch mit dem Zusammenbruch der Infrastruktur ihrer Organisation im Gazastreifen zusammenhängen.
Als PDF hier herunterladbar. (pf)