IMI-Aktuell 2024/099

2,8 Mrd für Kopfhörer?

von: 8. Februar 2024

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Wir Unternehmen-Heute berichtet, warnte der Bundesrechnungshof „die Haushälter des Bundestags vor einem Großvorhaben des Verteidigungsministeriums“. Genauer heißt es: „In einem als Verschlusssache eingestuften Bericht fordern die Prüfer, einen geplanten Auftrag für bis zu 203.000 moderne Gehörschutzkopfhörer mit Sprechfunktion mit einem Volumen von knapp 2,8 Milliarden dringend anzupassen, da dieser unwirtschaftlich sei.“ Dabei kritsiert der Rechnungshof, dass nur etwa ein Fünftel der Soldat*innen überhaupt mit Funkgeräten ausgestattet seien und dadurch erst die Sprechfunktion nutzen könnten. Ein Kopfhörer solle demnach einen Wert von etwa 2.000 oder 2.600 € kosten – die Planung läuft seit 2019 und der Bundestag muss noch seine Zustimmung geben. Ein kostpieliges Unterfangen: „[D]ie Kalkulation mit 2,8 Milliarden Euro umfasst die Beschaffung und Nutzung der Geräte bis 2051.“ Angesichts der Tatsache, dass momentan Sozialkürzungen im Raum stehen, um die steigenden Ausgaben für das Verteidigungsministerium zu blechen, ist es absurd, dass hier laut Rechnungshof ein Einsparpotenzial von 1,2 Mrd Euro besteht – für Kopfhörer, für Lärmschutz. (ja)