Die Debatte über eine Reaktivierung der Wehrpflicht nimmt immer mehr Fahrt auf. Auch in militärnahen Kreisen wird dies teils durchaus skeptisch beäugt. Einige der Argumente gegen eine Reaktivierung fasste Bundeswehrprof Carlo Masala bei n-tv zusammen: „2022 wurden in Deutschland fast 740.000 Kinder geboren. Bei einer wiedereingeführten Wehrpflicht im alten Stil müsste man vermutlich auch Frauen miteinbeziehen, nicht nur Männer. Nehmen wir 240.000 raus, weil sie gesundheitlich nicht in der Lage sind oder keinen deutschen Pass haben. Wenn von den verbleibenden 500.000 vielleicht 250.000 tatsächlich in die Bundeswehr gehen würden, dann wäre das ein Kontingent, das wir strukturell überhaupt nicht bearbeiten könnten. Dafür braucht man Ausbildungskompanien, Kasernen, Material – das haben wir alles nicht mehr. Diese Strukturen wieder aufzubauen, würde so viel Geld kosten, dass ich den dafür nötigen gesellschaftlichen Konsens nicht sehe. Auch nicht die Zustimmung des Bundestages.“
Allerdings wird deshalb vor allem das „Schwedische Modell“ als mögliches Vorbild herangezogen, bei dem „bedarfsgerecht“ nur die Zahl an Wehrpflichtigen eingezogen wird, die man auch tatsächlich zu benötigen meint. Einen Überblick dazu gibt ein Artikel bei Augengeradaus. (jw)