Die aktuelle Verrohung von Sprache und Inhalt lässt sich beispielhaft an einem Focus-Artikel von Gabor Steingart ersehen, der früher nicht unbedingt zu den Hardlinern zu zählen war. Es sei heute wieder erforderlich, „das Lexikon der Gewalt auswendig zu lernen“, so der ehemalige Spiegel-Redakteur. Es gehe einer Reihe von Staaten darum, „den Westen erst destabilisieren, ihn dann in seiner weltpolitischen Bedeutung relativieren, schließlich minimieren, um ihn dann womöglich liquidieren“ zu wollen. Dabei handele es sich nicht um eine „Verschwörungstheorie, sondern um eine Verschwörungsgewissheit.“ Das alles mündet dann in diese Sätze: „Das Militär und seine Kunstfertigkeit im Erkennen, Beschützen und dem möglichst präzisen Aufspüren und dann auch Vernichten von Gegnern ist die Kernkompetenz dieser Zeit. […] Es ist nicht die Zeit der Idealisten. Wer nachts von Abrüstung und Pazifismus träumt, muss aufpassen, dass er morgens nicht mit durchtrennter Kehle im Bett liegt.“ (jw)