Kürzlich wurde berichtet, es seien zwar für teuer Geld hochmoderne Funkgeräte für die Bundeswehr bestellt worden, die nun nach und nach auch zuliefen, über den Einbau habe sich aber niemand Gedanken gemacht (siehe IMI-Aktuell 2023/618). Schnell versuchte Verteidigungsminister Boris Pistorius zu beschwichtigen, indem er suggerierte, das werde alles hoch gekocht und sei doch eher halb so wild. Dem Spiegel liegt nun allerdings eine interne Einschätzung der Bundeswehr selbst vor, die auf genau das Gegenteil hindeutet: „In dem vertraulichen Sachstand jedenfalls räumt sein Haus erhebliche Fehlplanungen bei der Beschaffung der neuen Funkgeräte-Generation ein. […] Im Kern räumt das als Verschlusssache eingestufte Papier ein, dass sich die Planer der Bundeswehr bei der Entscheidung für das Funkgerät D-LBO des Herstellers Rohde und Schwarz offenbar gar keine Gedanken gemacht hatten, wie man die Geräte in die verschiedenen Bundeswehr-Fahrzeugtypen einbaut. […] Der bisherige Zeitplan für die Einführung des Systems wirkt angesichts der Probleme völlig unrealistisch. »Die unterschätzte Komplexität«, so räumt das Ministerium jetzt ein, führe zu erheblichen Verzögerungen.“ (jw)