Am Dienstag traf sich der sudanesische General Abdel Fattah al-Burhan, der seit Monaten mit dem ehemals verbündeten Milizenführer Mohamed Hamdan Dagalo einen Machtkrieg auf dem Rücken der Bevölkerung führt, mit dem ägyptischen (demokratisch nicht-legitimierten) Präsidenten Ägyptens, Abdel Fattah al-Sisi. Ägyptischen Medien zufolge habe sich al-Burhan positiv gegenüber al-Sisis Angebot einer Vermittlung für einen Monate dauernden Waffenstillstand geäußert. Er machte jedoch zur Bedingung, dass sich die von Dagalo kommandierten Rapid Support Forces aus der Hauptstadt Khartoum zurückzögen, wo sie Scharfschützen auf bewohnten Häusern platziert habe. Einen Tag zuvor verkündete al-Burhan noch vor der Armee, dass nicht mit Verrätern des Volks verhandelt würde und die Armee die Miliz zerschlagen würde.
Am Sonntag hatte Dagalo auf der Plattform X einen 10 Punkte Plan für den Frieden gepostet, der Demokratie, Föderalismus und eine geeinte Armee als Lösung anbot. Seine Miliz beging in der ersten Dekade des Millenniums einen Genozid an nicht arabischen Ethnien in der westlichsten Provinz Darfur (größer als Deutschland) und auch in diesem Jahr werden ihr sowohl ethnische Säuberungen in dieser Gegend, als auch Angriffe auf Zivilisten und Vergewaltigung als Waffe in der Hauptstadt vorgeworfen. Sprecher der basisdemokratischen Resistance Committees halten seinen Vorschlag deshalb nicht für glaubwürdig.
Auf einer Veranstaltung in Tübingen verkündete ein Aktiviste von Sudan Uprising Berlin, der zuvor als Medienbeauftragter in der Regionalkoordination der Resistance Committees in Khartoum arbeitete, dass die Bevölkerung den Konflikt als einen Krieg zwischen zwei kriminellen Generälen sieht, der sie nicht betrifft. Eigentlich wollten die Resistance Committees, dass internationale Akteure beiden keine Legitimation gäben, und die Resistance Committees als Vertretung der Bevölkerung akzeptierten.