IMI-Aktuell 2023/457

Vergleich der Gewaltkulturen

von: 18. Juli 2023

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Kurz nachdem Generalinspekteur Breuer mit der Devise „Gewinnen wollen. Weil wir gewinnen müssen.“ einen Kulturwandel in der Truppe anmahnte (siehe IMI-Aktuell 2023/456), greift auch das Reservistenmagazin „loyal“ diese Debatte auf. In einem Artikel eines Jacob Ross, Research Fellow mit dem Schwerpunkt deutsch-französische Beziehungen im Alfred von Oppenheim-Zentrum für Europäische Zukunftsfragen, wird ein „Kulturvergleich“ zwischen Deutschland und Frankreich in der Frage des Umgangs mit Gewalt versucht. Wer dabei aus Sicht des Autors besser wegkommt, ist relativ eindeutig: „Fragen nach der Sinnhaftigkeit des Soldatenberufs und dem Platz in der Außen- und Sicherheitspolitik werden kaum gestellt. Französische Soldaten sind nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fast ununterbrochen in Kampfeinsätze geschickt worden. […] Regelmäßig finden Zeremonien im Invalidendom statt, die die Gefallenen und ihren Beitrag zur Sicherheit Frankreichs würdigen. Dieser Umgang mit Krieg und Tod mag aus deutscher Sicht befremdlich wirken. Französische Soldaten haben aber ein klares Bild ihres Auftrags, den sie im Zusammenspiel mit Politik und Gesellschaft erfüllen.“ (jw)