Die Menschenrechtsgruppe Borderline-Europe hat systematisch Verfahren untersucht, die in Griechenland gegen Menschen geführt werden, denen die Beihilfe zur illegalen Einreise vorgeworfen wird. („Am 28. Februar 2023 befanden sich 2154 Personen in griechischen Gefängnissen, die des Schmuggels beschuldigt wurden (dies stellt die zweitgrößte Gruppe nach Straftat dar); fast 90 % von ihnen sind Drittstaatsangehörige (1897)“). Die alarmierenden Ergebnisse wurden in einer Studie zusammengetragen. Sie trägt den Titel „Ein rechtsfreier Raum. Die systematische Kriminalisierung von Geflüchteten für das Steuern eines Bootes oder Autos nach Griechenland“. In der Zusammenfassung, mit der die Studie angekündigt wird, heißt es u.a.:
„Im Durchschnitt dauern die Gerichtsverfahren 37 Minuten; in Verfahren mit Pflichtverteidiger*innen lediglich 17 Minuten; das kürzeste von uns dokumentierte Verfahren dauerte 6 Minuten; Die Verfahren führen zu einer durchschnittlichen Haftstrafe von 46 Jahren und einer Geldstrafe von 332.209 Euro; 52 % aller Verurteilten verbüßen eine Haftstrafe von 15 Jahren bis lebenslänglich;“