Die Wochenzeitung „kontext“ hat den Tag der Bundeswehr in Bruchsal und die Proteste dagegen besucht und einen ausführlichen Bericht veröffentlicht, der sich in Gänze zu lesen lohnt. Hier nur ein kurzer Auszug:
„‚Dieser Tag hat den stärksten Imagefaktor für die Bundeswehr‘, sagt Pressestabsoffizier Stephan-Thomas Klose. Bereits um halb zwei sind 10.000 Menschen auf den Bruchsaler Eichelberg gekommen, um zu den Klängen des Heeresmusikkorps Koblenz die Bundeswehrshow zu bestaunen. Von den wenig diversen Besucher:innen sind schätzungsweise zwei Drittel Familien mit Kindern unter zehn Jahren. Ein kleines blondes Mädchen im rosafarbenen Kleid mit gelben Blümchen bestaunt seinen Bruder, der sich aufgeregt einen mit Gras bedeckten Tarnhelm aufsetzt. Die Mutter steht mit dem Kinderwagen daneben und erkundigt sich, ob ihre Kinder auch die Tarnschminke mal ausprobieren dürften. Durften sie nicht.
Der ganze Spaß kostet laut Thomas Haschke 25 Millionen – und da seien die Gehälter noch gar nicht mitgerechnet. Haschke ist für die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) an diesem Tag in der Bruchsaler Innenstadt, wo verschiedene Friedensinitiativen für den Gegenprotest sorgen. Vier Mahnwachen, eine Abschlusskundgebung auf dem Bruchsaler Marktplatz und eine Protestaktion direkt auf dem Militärgelände: Acht Mitglieder des Offenen Treffens gegen Krieg und Militarisierung (OTKM) aus Stuttgart – etwa ein Dutzend wurde bereits beim Eingang rausgezogen – hätten kurzzeitig einen zur Schau gestellten Panzer besetzt und aus Konfettimaschinen Papierschnipsel verschossen, mit kämpferischen Parolen wie ‚Die Bundeswehr schützt nicht uns, sondern die Profite der Wirtschaft!‘, berichtet Maria Elena vom OTKM später auf der Kundgebung. Etwa 60 Aktivist:innen sind gekommen.“