IMI-Aktuell 2023/352

Nord Stream: Next Turn

von: 7. Juni 2023

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Laut einem ausführlichen Bericht der Washington Post hätten den USA bereits im letzten Juni „detaillierte Pläne“ für die Sprengung der Pipeline Nord Stream 1 durch Spezialkräfte der ukrainischen Streitkräfte vorgelegen. Auch Tagesschau.de berichtet.

Diese Pläne wiesen starke Übereinstimmungen, aber auch Differenzen auf zu jener Version, die deutsche Leitmedien und Ermittlungsbehörden seit Monaten verfolgen: Ein sechsköpfiges Team mit einer geliehenen Yacht. Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass nach dem Bericht der Washington Post zwar nicht Selensky persönlich, aber dessen Armeechef Walerij Saluschnyj die Operation angeordnet haben soll.

Brisanter allerdings ist die Tatsache, dass auch deutsche und andere europäische Behörden demnach bereits vor der Sprengung über entsprechende Pläne unterrichtet gewesen sein sollen. Zwar betrafen diese Pläne einen früheren Zeitpunkt, zu dem sie dann nicht umgesetzt wurden, die allgemeinen Schuldzuweisungen an Russland vor allem unmittelbar nach der Sprengung erscheinen vor diesem Hintergrund allerdings zweifelhaft.

Tagesschau.de umschreibt diesen Umstand so:

„Wie die ‚Washington Post‘ schreibt, sollen die USA die Informationen aus dem Juni 2022 mit Deutschland und anderen Europäern geteilt haben.“

In dem ausführlichen Beitrag der Washington Post heißt es dazu u.a.:

„…but the CIA shared the report with Germany and other European countries last June, according to multiple officials familiar with the matter, who spoke on the condition of anonymity to discuss sensitive intelligence operations and diplomatic discussions. The highly specific details, which include numbers of operatives and methods of attack, show that for nearly a year, Western allies have had a basis to suspect Kyiv in the sabotage… Officials in multiple countries confirmed that the intelligence summary posted on Discord accurately stated what the European service told the CIA…

But despite any reservations the CIA might have had, the agency communicated the June intelligence to counterparts in Germany and other European countries, officials said. The European service also shared it with Germany, one person said. German intelligence personnel briefed lawmakers in Berlinin late June before they left for their summer break, according to an official with knowledge of the closed-door presentation.“