Angesichts des Absturzes einer Drohne vom Typ MQ-9 „Reaper“ (Sensenmann) möchten wir auf eine – insgesamt erschreckende – Studie des Center for Strategic and International Studies (CSIS) zur aktuellen und künftigen Drohnenkriegführung hinweisen. Diese enthält auf den Seiten sechs bis acht auch ein Unterkapitel zu „UASs as tools of crisis and escalation management“, also zu Drohnen als Werkzeuge des Krisen- und Eskalationsmanagements. Hier wird argumentiert, dass mit Drohnenflügen in umstrittenen Gebieten Interesse und Entschlossenheit demonstriert werden könne, ohne damit – anders als mit bemannten Flugzeugen – auf unkontrollierbare Eskalationspfade zu geraten. Im Gegenteil würde der Abschuss einer Drohne eine Vielzahl von Reaktionen ermöglichen und somit verschiedene Optionen für das Eskalationsmanagement offen lassen. Wenn hier im folgenden dokumentiert wird, dass entsprechende „Wargames“ mit einer MQ-1 „Predator“ (Raubtier) durchgedacht wurden, soll damit nicht suggeriert werden, dass die USA diesen Vorfall provoziert oder beabsichtigt haben müsste; es gibt aber eine Ahnung darüber, welche Überlegungen und Optionen in solch einem Falle auf dem Tisch liegen:
„This perception that losing a UAS offers leaders a wider range of kinetic and non-kinetic options appears to be shared by some U.S. military personnel as well. In his recent work, Erik Lin-Greenberg used a series of wargames to test how U.S. military personnel weighed responses in one scenario where an MQ-1 Predator was shot down compared to the loss of an MC-12 Liberty aircraft, which carries four crew members.19 None of the teams that lost the MQ-1 recommended military strikes in retaliation, while all of the teams that lost the MC-12 in the same scenario recommended a kinetic response. In the words of one player, “We are not going to war over a Predator.”20The study also suggests that the loss of a UAS extends the range of a leader’s credible response options beyond the military domain. Wargame participants did not view the loss of an MQ-1 as costless, but the range of acceptable retaliatory options they considered were non-kinetic.“