IMI-Aktuell 2023/158

Grenzland Polen

von: 8. März 2023

Drucken

Hier finden sich ähnliche Artikel

Aus Anlasse der Ausweisung einer deutschen Staatsbürgerin aus Polen, weil sie humanitäre Hilfe für Geflüchtete in Belarus leisten wollte, berichtet die taz meinungsstark über das anhaltende Verbrechen an dieser EU-Außengrenze:

„Heute ist die Grenze mit allen Schikanen der Überwachungstechnik gesichert. Noch immer versuchen Tausende den Übertritt, doch immer weniger Menschen schaffen es. Zurück können sie nicht, denn die belarussischen Behörden lassen sie nicht zurück ins Land. So stranden unzählige Menschen im Niemandsland, wo sie verhungern, verdursten, erfrieren oder an den Verletzungen sterben, die ihnen polnische oder belarussische Grenzbeamte zugefügt haben. Denn laut vielen Berichten ist der polnische Grenzschutz an illegalen Pushbacks beteiligt.“

Dann kommt ein mutiger Vergleich:

„Laut der Hilfsorganisation Grupa Granica sind von August 2021 bis Februar 2023 mindestens 37 Menschen an der Grenze gestorben, mehr als 300 werden vermisst. Sie sind fast sicher tot. Immer wieder werden Leichen im Wald gefunden. Damit starben an der polnisch-belarussischen Grenze in weniger als zwei Jahren mehr Menschen als an der Grenze zwischen der DDR und der BRD in fast 50 Jahren.“