IMI-Aktuell 2022/584

Sahel: Strategiewechsel?

von: 13. Dezember 2022

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Beim Deutschlandfunk lässt sich gerade eine ausführlichere Reportage über die Situation in der sog. Sahel-Region nachhören und nachlesen. Interessant daran ist u.a. der Fokus auf die Traumatisierung und Rekrutierung von Kindern durch die djihadistischen Gruppen. Grundsätzlich jedoch geht auch dieser Beitrag davon aus, dass der (mit der „internationalen Gemeinschaft“ gleichgesetzte Westen, ja nur helfen wolle, während Russland „Einfluss“ ausüben will. So heißt es gleich einleitend: „Lange bemühte sich der Westen, die Sicherheitslage in den afrikanischen Staaten Burkina Faso, Mali und Niger zu stabilisieren – ohne Erfolg. Nun versucht Russland, Einfluss zu nehmen. Warum kommt diese Region Afrikas nicht zur Ruhe?“

Eine Antwort zum Scheitern der westlichen „Stabilisierungs-“ Anstrengungen gibt derweil Sara Jacobs, Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus, in der einflussreichen Zeitschrift Foreign Policy. Sie fordert dort einen Strategiewechsel in der US-Afrikapolitik. Der bislang auf das Militärische und die Ausbildung weitgehend unkontrollierter Sicherheitskräfte fokussierte Ansatz der USA sei gescheitert und habe sich als kontraproduktiv erwiesen:

„But too often, counterterrorism strategies support military forces that attack their own citizens and further exacerbate grievances that led to extremist violence to begin with. As others have argued, it’s this very “state predation” and the insecurity it engenders that allow “violent extremist groups to engage with ‘desperate citizens’—and thrive,” in the words of former State Department Senior Conflict Advisor Marc Sommers. This is exactly what we’ve seen across the African continent in the last decade. In Mali, Burkina Faso, and Niger, when security forces have killed civilians, there has been little to no justice for the victims’ families… In all of these countries, violence has only increased since the start of U.S. counterterrorism support.“