U.a. tagesschau.de berichtet, dass der deutsche Staatsbürger Jörg L., der 2018 im Grenzgebiet zwischen Mali und Niger entführt worden sei, freigelassen wurde und noch heute (9.12.2022) in Deutschland eintreffen soll.
Bei Tagesschau.de heißt es dazu u.a.: „Zwischenzeitlich hatte sogar die Bundeswehr-Eliteeinheit KSK nach der Geisel gesucht“. Andere Quellen gehen davon aus, dass der KSK-Einsatz die ganze Zeit über andauerte. So berichtete Spiegel.de im Januar 2021 anlässlich des Verlusts von 17.000 Schuss Munition durch die Eliteeinheit im Rahmen dieses Einsatzes: „Eine kleine Gruppe des KSK ist seit Herbst 2018 unter strengster Geheimhaltung in der Sahel-Region stationiert. Bei der Operation »EL Grenze« sollen die Soldaten die Entführung des deutschen Entwicklungshelfers Jörg Lange aufklären und herausfinden, wo er gefangen gehalten wird“.
Der Zeitpunkt der Freilassung ist interessant. Mitte diesen Jahres hatten die engsten Verbündeten der Bundeswehr in Mali, Frankreich und die europäische Task Force Takuba, den Abzug ihrer auf Terror-Bekämpfung ausgerichteten Truppen angekündigt, seit dem hat sich die Bundeswehr weitgehend in ihrem Feldlager Gao verschanzt. Auch die EU-Trainingsmission EUTM wurde mittlerweile fast vollständig eingestellt und Deutschland hat seinen Abzug bis Mitte 2024 angekündigt. Am wachsenden militärischen Druck auf die Entführer wird es also nicht liegen.
Der WDR-Journalist Florian Flade (der sich gerne investigativ gibt, aber eher als Pressesprecher der deutschen Sicherheitsbehörden agiert) schreibt (bei Tagesschau.de, s.o.) zu den Hintergründen der Freilassung: „Schließlich soll es nun der marokkanische Geheimdienst gewesen sein, der bei der Freilassung eine entscheidende Rolle gespielt haben soll. Mehrfach hatten sich BND-Vertreter mit Kollegen des nordafrikanischen Dienstes getroffen und Möglichkeiten der Verhandlung diskutiert. Zur Frage, ob Lösegeld floss, wollen sich deutsche Behörden und das Auswärtige Amt indes nicht äußern.“