IMI-Aktuell 2022/451

MINUSMA: Unerwünscht?

von: 16. September 2022

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In ihrem aktuellen Beitrag zur Stimmung in Mali fasst Bettina Rühl für den Deutschlandfunk auch einige kritische Positionen zur MINUSMA zusammen. So wird in Bamako für den 22. September zu einer Kundgebung gegen die UN-Truppe aufgerufen, bei der die Bundeswehr größter Truppensteller ist:

„Für den 22. September hat die russlandfreundliche Bewegung „Yerewolo debout sur les remparts“ zu einer weiteren Demonstration gegen die UN-Mission MINUSMA aufgerufen. Moussa Diarra ist ihr Sprecher: ‚Wir wollen keine Besatzungstruppen mehr in unserem Land. Wir wollen stattdessen Militärs, die unser Land verteidigen und die Bevölkerung schützen. Da die MINUSMA diese Rolle offenbar nicht übernehmen will, fordern wir ihren Abzug von unserem Territorium.‘
Eine Mischung aus Frustration und Desinformation, womöglich geschürt durch gezielte russische Propaganda im Internet. Die MINUSMA ist keine Besatzungstruppe, stattdessen versucht der UN-Einsatz seit 2013 mit deutscher Beteiligung, der zunächst noch zivilen Regierung bei der Stabilisierung des Landes zu helfen.“

Desinformation? Kurz darauf zitiert der Beitrag Diarra mit einer sehr ähnlichen Darstellung:
„Moussa Diarra ist zutiefst unzufrieden: ‚Die MINUSMA ist mit dem klaren Auftrag nach Mali gekommen, das Land zu stabilisieren und außerdem das malische Volk und dessen Besitz zu schützen. Diese Aufgabe hat die UN-Mission nicht erfüllt. Deshalb fordern wir, dass die MINUSMA nach fast zehn Jahren nutzloser, wirkungsloser Präsenz auf unserem Territorium abzieht.'“