IMI-Aktuell 2021/107

MGCS: Preis

von: 18. Februar 2021

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Der „Leoclerc“, der von Deutschland und Frankreich geplante künftige Kampfpanzer als Nachfolger von Leclerc und Leopard 2, ist eines der großen derzeitigen Rüstungsprojekte. Angaben, was der offiziell „Main Ground Combat System“ (MGCS) genannte Panzer kosten soll, sind allerdings schwer zu finden. Eine Angabe erschien nun im Behördenspiegel, nämlich die Kosten für den Demonstrator (eine Art Prototyp): „MGCS soll ab Mitte der 2030er Jahre den Leopard 2 und den Leclerc ablösen. Dabei hat die Bundesrepublik die Führungsrolle (Lead Nation), auch industrieseitig, übernommen. Die wehrtechnischen Partner der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) bestehen aus den Unternehmen Rheinmetall und KMW + Nexter Defense Systems (KNDS), einer Holding aus den 2015 fusionierten Konzernen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) aus München und der staatlichen Nexter Systems aus Frankreich. Für die Demonstratorphasen sind 746,3 Millionen Euro eingeplant; ab 2028 sollen dann mit der Realisierungsphase die ersten Exemplare ausgeliefert werden.“ Nachtrag: In einem etwas älteren Artikel der Europäischen Sicherheit und Technik findet sich noch eine weit präzisere Kostenauflistung: „Für die 18-monatige System-Architektur-Definitionsstudie (SADS) Teil 1 beträgt der Finanzbedarf je Nation (höchstbegrenzt) rund 75 Millionen Euro. […] Der damit verbundene Finanzbedarf von 2020 bis 2022 wird nach den Ausführungen des BMVg voraussichtlich in einem ersten Schritt (IA2) etwa 50 Millionen Euro je Nation und in einem zweiten Schritt (IA3) weitere 124,0 Millionen Euro umfassen. Für rein nationale F&T-Aktivitäten (für nationenspezifische Anteile und Unterstützungsleistungen) wird von BMVg zudem ein Haushaltsmittelbedarf in Höhe von rund 56 Millionen Euro für 2020 bis 2022 errechnet. Um bis 2035 eine Auslieferung erster Systeme sicherzustellen, wird der weitere in 2023 bis 2027 erforderliche deutsche Finanzbedarf für weitere F&T-Aktivitäten sowie die Untersuchungen mit einem Gesamtsystemdemonstrator (GSDP) auf etwa 501,5 Millionen Euro geschätzt. Für 2020 bis 2027 ist auf der Basis der vorstehenden Jahresscheiben für die Durchführungsabsprachen insgesamt von einem derzeitigen Finanzbedarf in Höhe von 746,5 Millionen Euro auszugehen. Zusammen mit dem Finanzierungsanteil, den Frankreich trägt, belaufen sich also die Entwicklungskosten für das MGCS bis zum Realisierungsbeginn (2028) auf 1,5 Milliarden Euro.“ (jw)