Über Sinn bzw. Unsinn der Militäreinsätze in Mail wird selbst in der Linken teils heftig gestritten (siehe etwa die Kontroverse zwischen Afrique-Europe-Interact und der IMI). Nun erschien in der taz erfreulicherweise einer Artikel, der mit der dortigen Situation und dem Verhalten der europäischen Länder extrem kritisch ins Gericht geht (und das, obwohl die Grünen zumindest dem MINUSMA-Einsatz zuletzt noch zugestimmt hatten): „Wer klaren Auges auf die Geschehnisse blickt, sieht in Mali ein umfassendes Desaster westlicher Politik. Dem militärischen und politischen Scheitern des Antiterrorkampfs folgt nach sieben Jahren Intervention nun ein moralischer Offenbarungseid. Eine von Entwicklungshilfe gepäppelte Staatsführung schießt auf ihre Bürger, und die sogenannten Geberländer rufen nicht mal einen Botschafter heim. […]Der Fisch stinkt am Kopf, sagt die Opposition, Mali lässt sich nicht retten mit diesem Präsidenten. Wenn sie unter sich sind, nicken die Vertreter Europas, aber irgendwie brauchen sie den Präsidenten, hängt doch das ganze System sogenannter Hilfe an einer gefügigen malischen Staatsführung – der UN-Einsatz inklusiv Bundeswehr, unzählbare Projekte, Verträge, Auslandsgehälter.“ (jw)