IMI-Aktuell 2020/329

Grüne: Atomwaffe – ja danke!

von: 13. Mai 2020

Drucken

Hier finden sich ähnliche Artikel

In den neuen Impulspapieren zur Sicherheitspolitik der grünennahen Böll-Stiftung wird gerade keine heilige Kuh verschont. Erst wurde darin gleich mit dem allerersten Impulspapier gefordert, Militäreinsätze in der grünen Programmatik grundsätzlich von einem Mandat des UN-Sicherheitsrates zu entkoppeln (siehe die soeben veröffentlichte IMI-Analyse 2020/23). Nun wurde ein weiteres Impulspapier nachgeschoben, in dem gefordert wird, Forderungen nach atomarer Abrüstung die kalte Schulter zu zeigen. Im Impulspapier Nr. 3: Die Zukunft europäischer Sicherheit fordert Autor Payam Ghalehdar, die Grünen sollten angesichts der US-Abkehr von Europa die Position vertreten, unter einen französisch-britischen Atomschirm zu treten – dafür müssten sie aber Forderungen nach nuklearer Abrüstung an die beiden Staaten aus dem Grundsatzprogramm streichen: „Die  Grünen  sollten  im  Hinblick  auf  die  nukleare  Abschreckung fordern, dass sich Frankreich und Großbritannien  explizit  zur  erweiterten  Abschreckung  bekennen, d.h. ihr Schutzversprechen auf die gesamte europäische NATO   ausweiten.   Deutschland   braucht   kein   eigenes Atomprogramm.    Doch   ein   Beharren   auf   atomarer Abrüstung   in   Frankreich   und   Großbritannien –eine zumindest   implizite   Forderung   des   Zwischenberichts zum Grundsatzprogramm2–wäre verfrüht und kontra-produktiv.“ (jw)