IMI-Aktuell 2020/111

Macron: Nuklearstrategie

von: 7. Februar 2020

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In letzter Zeit wurde die Debatte über eine „Europäisierung“ der französischen Atomwaffen immer wieder hochgezogen – und damit Deutschland einen Zugriff darauf zu ermöglichen. Zuletzt an der Reihe war der CDU-Verteidigungspolitiker Johann Wadepuhl, der bei n-tv mit den Worten zitiert wird: „Wir müssen eine Zusammenarbeit mit Frankreich bei den Nuklearwaffen ins Auge fassen […]. Deutschland sollte bereit sein, sich mit eigenen Fähigkeiten und Mitteln an dieser nuklearen Abschreckung zu beteiligen. Im Gegenzug sollte Frankreich sie unter ein gemeinsames Kommando der EU oder der Nato stellen.“

Bislang galt es als weitgehend ausgeschlossen, dass sich Frankreich hierauf einlassen könnte. Laut FAZ soll aber der französische Präsident Emmanuel Macron heute in einer Grundsatzrede möglicherweise eine Kursänderung ankündigen: „Könnten französische Nuklearwaffen bald auch Deutschland schützen? Nach eigenem Bekunden will Macron den gaullistischen Unabhängigkeitsgedanken hinter der Atomstreitmacht weiterentwickeln – im europäischen Sinne. […] Sollte am Ende des Ausbaus der europäischen Verteidigungskapazitäten auch ein europäischer Nuklearschirm stehen?“ Update: Die englische Version der Macron-Rede findet sich hier. (jw)