Kosovo-Krieg: Auf dem Kriegspfad!

von: 7. August 2019

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(IMI-Aktuell 2019/459): Eine recht interessante Rezension des Buches „Der Kosovokrieg 1999“ findet sich von Franziska Augstein in der Süddeutschen Zeitung. Spannend etwa, dass es dem Buch zufolge die damalige rot-grüne Bundesregierung gewesen sein soll, die als erstes vorschlug, eine militärische Drohkulisse aufzubauen: „Laut Kriemann war es die deutsche Bundesregierung, die vorschlug, ‚eine glaubhafte militärische Drohkulisse‘ aufzubauen. Das Bundesverteidigungsministerium war dagegen. Das Pentagon hielt es auch nicht für eine gute Idee.“

Ein wenig widerspricht sich die Rezensentin aber, wenn sie einerseits – völlig richtig – argumentiert: „Die Bundesregierung war auf dem Kriegspfad.“ Auf der anderen Seite aber, verheddert sie sich, nachdem sie die durchaus berechtigte Frage aufwirft, weshalb ausgerechnet Rot-Grün sich an einem Krieg vorantrieb, der „nicht vom UN-Sicherheitsrat abgesegnet und also völkerrechtswidrig“ war. U.a. sei man „dem sogenannten Hufeisen-Plan auf den Leim“ gegangen, ein „manipuliertes Machwerk“, mit dem die systematische Vertreibung der Kosovaren bewiesen werden sollte.

Es ist allerdings schwer zu glauben, dass die deutsche Führungsetage hier irgendjemandem „auf den Leim“ gegangen wäre – alle Kriegslügen, mit denen die deutsche Beteiligung an dem Angriffskrieg gegen Jugoslawien legitimiert wurden, waren schon frühzeitig entlarvt worden (siehe IMI-Analyse 2016/25). Es war vielmehr so, wie Augstein richtig schreib: Die Bundesregierung war auf dem Kriegskurs.“ Und um den gegenüber der Bevölkerung durchzudrücken, war jede Lüge recht. (jw)