Vor nicht allzu langer Zeit wäre die „Unterstellung“, die Bundeswehr werde zur Interessensdurchsetzung, Rohstoffe, Handelslinien und dergleichen, entsandt unter Verweis auf humanitäre Erwägungen empört zurückgewiesen worden. Heute ist man damit völlig unverkrampft, wenn Wolfgang Ischinger zum Beispiel mit Handelsinteressen die „Notwendigkeit“ einer Entsendung von Kriegsschiffen an den Golf begründet. Bei heute heißt es: „Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat die Bundesregierung zu einer Beteiligung an einem möglichen europäischen Marine-Einsatz im Persischen Golf aufgefordert. ‚Kaum ein Land hängt von der Freiheit der internationalen Schifffahrt so stark ab wie der Exportweltmeister Deutschland‘, sagte Ischinger der ‚Welt am Sonntag‘. Die Bundesrepublik dürfe deshalb ‚nicht von der Reservebank aus zuschauen‘, wenn eine Schutz-Mission am Golf diskutiert werde.“ (jw)