Im Standard wird auf die Studie „Frisieren und mitregieren“ aufgegriffen, die auf den massiven Einfluss der „Big Four“ der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften – Deloitte, Ernst & Young (EY), KPMG und PricewaterhouseCoopers (PwC) – aufmerksam macht. Der Standard betont, dass sich der Einfluss der Lobby auch und gerade im Rüstungsbereich bemerkbar macht: „Das Problem liegt im System. Das Prinzip, dass privatwirtschaftliche Interessen EU-Regeln beeinflussen und daraus kräftigen Profit schlagen, ist kein Unikat aus dem Steuerbereich. […] Die EU-Kommission ließ sich in ihrer ersten Ausschreibung für Rüstungsprojekte von einer ‚Group of Personalities‘ beraten. Von den 16 Mitgliedern waren neun Firmenvertreter – darunter Airbus, Saab, die Rüstungskonzerne BAE und MBDA und die Informationstechnologiekonzerne Indra und die heutige Leonardo (ehemals Finmeccanica). […] Interessenkonflikte von Rüstungsberatung, Rüstungserforschung und Rüstungsentwicklung sind gegenwärtig Teil der DNA der EU-Rüstungspolitik. Die Strukturen des militärisch-industriellen Komplexes einiger Mitgliedsstaaten marschieren auf EU-Ebene ein.“ (jw)