Auch am vergangenen Wochenende sind Angehörige der malischen Armee und internationaler Truppen in Mali angegriffen worden. Am 30. Juni meldete etwa der Deutschlandfunk über einen Angriff, bei dem das Hauptquartier der neuen G5-Sahel-Eingreiftruppe in Sévaré weitgehend zerstört wurde: „Nach Angaben des malischen Militärs wurden bei dem Anschlag mehrere Menschen getötet, darunter zwei Soldaten.“ Außerdem verwies der Deutschlandfunk auf den zeitlichen Kontext: „Die Sicherheitslage ist auch Thema eines Regionalgipfels der Afrikanischen Union, der morgen in Mauretanien stattfindet. Daran nimmt auch der französische Präsident Macron teil.“
An diesem folgenden Tag, dem 1. Juli, wurden französische Soldaten der Operation Barkhane in Gao angegriffen. Zunächst wurde von zwei getöteten französischen Soldaten, später jedoch von getöteten Zivilisten gesprochen, wie u.a. Augengeradeaus.net berichtet.
Die G5-Sahel-Eingreiftruppe wird aktuell von den Staaten Mauretanien, Mali, Niger, Burkina Faso und Tschad aufgebaut, wesentlich von der EU finanziert und gilt als Vorzeigeprojekt deutsch-französischer Militärzusammenarbeit. Am Aufbau in Mali ist auch die UN-Truppe MINUSMA beteiligt (an der Deutschland mit rund 1.000 Kräften beteiligt ist), für ihre Ausbildung wurde kürzlich das Mandat der EU-Mission EUTM Mali erweitert (an dem die Bundeswehr mit ca. 300 Kräften beteiligt ist). Auch das KSK soll in die Ausbildung der neuen Truppe eingebunden sein, wie kürzlich bekannt wurde (s. IMI-Aktuell 2018/383). Am 27. Juni hatte die tageszeitung berichtet, „dass Soldaten des malischen G5-Bataillons am 19. Mai ’summarisch und/oder wahllos 12 Zivilisten auf dem Viehmarkt von Boulkessy hingerichtet haben‘ … Boulkessy liegt im Zentrum von Mali unweit der Grenze zu Burkina Faso – eine Region, in der sich neuerdings islamistische bewaffnete Gruppen festgesetzt haben. Am 19. Mai war eine Patrouille der malischen Armee auf dem Markt des Ortes angegriffen worden, ein Soldat starb. Eine andere Armeeeinheit schlug zurück und tötete, wie es in zeitgenössischen Berichten hieß, 12 bis 15 Menschen, die offiziell als ’neutralisierte Terroristen‘ dargestellt wurden, in Wahrheit aber Zivilisten waren.“