Der Taz kann es mal wieder nicht schnell und weit genug gehen: Die westlichen Staaten sollten im Zuge der aktuellen Überlegungen zu Luftschlägen die Gelegenheit ergreifen, um den syrischen Machthaber Baschar al-Assad entscheidend zu schwächen und so den seit vielen Jahren angestrebten Regime Change zu bewerkstelligen. Ein einmaliger Luftschlag sei hierfür nicht geeignet, argumentiert Alexander Bühler in dem Taz-Kommentar „Eingreifen in Syrien“: „An dieser Konstellation würde ein einmaliger Luftschlag der USA nichts ändern, wohl aber mehrere, die die militärische Infrastruktur Assads zumindest massiv schwächen würden. Und das wäre nötig. Denn Assad und seine Clique werden nicht aufhören, jegliche Opposition zu vernichten.“
Sorgen wegen der russischen Drohungen, einem US-Angriff nicht tatenlos zuzusehen, weiß Bühler mit folgendem Satz zu „entkräften“: „Würde ein amerikanischer Angriff unweigerlich eine russische Gegenreaktion hervorrufen? Abgesehen von einer verbalen ist das keineswegs ausgemacht. Ob Russland und der Iran wirklich bereit sind, eine militärische Konfrontation mit den USA wegen des Schlächters Assad einzugehen, kann man bezweifeln.“
Es ist schön, dass die Taz für einen Krieg trommelt, der „keineswegs ausgemacht“ zu einer Totaleskalation mit Russland führen muss. (jw)