Das Rüstungsunternehmen Airbus steckt tief in einem Korruptionsskandal. Dabei geht es um mögliche Schmiergeldzahlungen und schwarze Kassen. Nach SPIEGEL-Informationen wollen Münchner Staatsanwälte bald Anklage erheben.
Durch ein System schwarzer Kassen habe Airbus in den vergangenen Jahren den Verkauf ziviler und militärischer Flugzeuge etwa in Indonesien, Kasachstan oder China angeschoben. Interne Ermittler seien auf mehr als 100 mögliche Korruptionszahlungen in dreistelliger Millionenhöhe gestoßen. Keimzelle der Korruption soll eine Abteilung des Unternehmens in Paris gewesen sein. Diese war auch beteiligt an der Gründung eines Geflechts aus Briefkastenfirmen rund um die Londoner Firma Vector Aerospace. Es sollte nach Ansicht der Münchner Staatsanwaltschaft dazu dienen, „Schmiergeldzahlungen an Entscheidungsträger (…) in Österreich“ zu leisten, die am Kauf von Eurofighter-Kampfflugzeugen beteiligt waren.