IMI-Aktuell 2017/399

G20: Panzer

von: 10. Juli 2017

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Während die Polizeigewalt und die Proteste gegen den G20-Gipfel auf das seit Monaten herbeigeredete Ausmaß hin eskalierten, wurde im Hamburger Stadtgebiet eine kleine Kolonne mit drei Radpanzern vom Typ Fuchs gesichtet. Mittlerweile klärten viele Medien auf, dass die Panzer „nicht im Einsatz“ gewesen, sondern nur „umgeparkt“ worden seien, so auch Tagesschau.de. Aus deren „Faktenfinder“ geht dann aber doch am Rande hervor, dass die Panzer eben doch wegen des G20-Gipfels in der Stadt gewesen wären: „Wegen der angespannten Lage in Hamburg während des G20-Gipfels habe man den Schutz und die Absicherung der militärischen Anlagen und Kasernen in Hamburg verstärkt. Deshalb seien auch die drei Panzer mit speziell ausgebildetem Personal vom Pionierbataillon 803 aus Havelberg vor Ort. Die Transportfahrzeuge haben laut Oberstleutnant Brandel als Standardzubehör u.a. mehrere Rollen Stacheldraht an Bord, um im Bedarfsfall Gebäude absichern zu können.“

Ein Sprecher der Bundeswehr nannte den Zeitpunkt des Umpark-Maneuvers „denkbar ungünstig.“ Ob es sich tatsächlich um einen Zufall handelt, oder sich das Militär hiermit wie nach dem Amoklauf 2016 in München für den Einsatz im Inneren in die Diskussion bringen wollte (siehe IMI-Analyse 2016/33b), sei dahingestellt. Entsprechende Phantasien wurden jedenfalls u.a. bei den Schaumburger Nachrichten (online) angestellt, die gleich mal – inhaltlich leider grob verkürzend bis falsch – die Einsatzmöglichkeiten der Bundeswehr zusammenfassten. (bk)