IMI-Aktuell 2015/571

US-Drohnenbasis in Kamerun

von: 15. Oktober 2015

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Die USA fügt anscheinend ihrem bereits sehr stark ausgedehntem Netzwerk an Militärbasen in Afrika eine weitere hinzu. Das Weiße Haus gab der »Washington Post« zufolge bekannt, dass es gegenwärtig 300 US-Soldaten in Kamerun, im Osten von Nigeria, stationiere, um dort eine Drohnenbasis aufzubauen, von der aus Kämpfer der Boko Haram verfolgt werden sollen. Nach dem US-Verteidigungsministerium solle die Basis dazu dienen, eine kleine Flotte unbewaffneter Drohnen des Typs »Predator« zur Überwachung der Region einzusetzen. Diese Verlegung bilde nach der »Washington Post« die bislang unmittelbarste Beteiligung am Feldzug gegen Boko Haram. Zwar würde das US-Militär von Niger aus ebenfalls unbewaffnete Drohnen zur Überwachung der Sahara einsetzen, aber diese Drohnen würden zur Spionage gegen andere islamistische Gruppen als Boko Haram in Nord- und Westafrika herangezogen werden. Die Stationierung der US-Soldaten erfolge mit der Genehmigung der Regierung Kameruns. Sie sollen deren Armee dabei helfen, die Grenzsicherung und das Sammeln von Geheimdienstdaten zu verbessern, aber sich nicht direkt an Kampfhandlungen beteiligen. Nigeria baue derzeit eine Streitkraft mit Soldaten aus Kamerun, dem Tschad, Niger und Benin zur Bekämpfung von Boko Haram auf. Die USA, Frankreich und China hätten alle angeboten, diese zu trainieren. Im September 2015 habe das Weiße Haus angekündigt, 45 Millionen US-Dollar hierfür bereitzustellen. (mh)