IMI-Aktuell 2015/535

Russland: Umstrittene Luftschläge

von: 1. Oktober 2015

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Russland hat mit der Bombardierung von Zielen in Syrien begonnen. Westlicherseits wird Moskau dabei vorgeworfen, die Angriffe hätten überhaupt nicht dem „Islamischen Staat“, sondern „moderaten“ Aufständischen gegolten. Antiwar.com berichtet von russischen Angriffen auf die vom Westen unterstützte „Freie Syrische Armee“, die die amerikanische und britische Seite zu scharfen Warnungen an Russland veranlasst hätten, dies zu unterlassen. Russland vertritt wiederum die Auffassung, so etwas wie moderate Aufständische existiere in Syrien nicht. Schließlich seien die letzten „moderaten“ von den USA ausgebildeten Aufständischen direkt mit Mann, Maus und Gewehr zu Al-Kaida übergelaufen (siehe auch IMI-Aktuell 2015/529). Weiter argumentiert Moskau, die eigenen Handlungen seien im Gegensatz zu denen des Westens völkerrechtskonform, da sie auf Einladung der syrischen Regierung erfolgen würden. In jedem Fall ist der – offensichtlich auf das Überleben des Verbündeten syrischen Machthabers Assad gerichtete – Eintritt Russlands in diesen Krieg ein Schritt von beträchtlicher Tragweite, der im schlimmsten Fall zu einer deutlich verschärften Form von Stellvertreterkrieg führen könnte, als dies ohnehin bereits der Fall ist. (jw)